Unter Kunstradfahren versteht man das Turnen auf einem Spezialrad. Balance, Kraft, Dehnung und Koordination sind Voraussetzungen zum Ausüben dieser Sportart. Katarina hat vor ca. 12 Jahren, Alex, zwei Jahre später, also 2014 … mit dem Sport beim SF Kladow angefangen. Zum Kunst- & Einradfahren ist sie übers Kinderturnen bei Nicole gekommen und Alex hatte schließlich ebenfalls Interesse, weil er bei den Trainings immer dabei war und zugeguckt hat. Jahrelanges, intensives Training und die Freude am außergewöhnlichen Sport brachten die beiden zu zwei Weltmeisterschaften. Im letzten Jahr waren sie bei der WM in Glasgow mit dabei, in der vorletzten Woche im Oktober dieses Jahres war die Anreise quasi um die Ecke – Ziel war die Hallenrad (Radball und Kunstrad) Weltmeisterschaft in der ÖVB Arena in Bremen.
Für Katarina und Alexander von den Sportfreunden Kladow waren es insgesamt fünf aufregende Tage um die Kunstrad WM 2024. Da die Geschwister eine doppelte Staatsbürgerschaft besitzen, können sie bei Europa- und Weltmeisterschaften für Großbritannien starten. Rund 300 Spitzensportler aus der ganzen Welt kamen zusammen, um vom 25. bis zum 27. Oktober ihr Können auf zwei Rädern zu messen und sie alle wurden täglich von bis zu 5000 begeisterten Fans gefeiert – eine Weltmeisterschaft, bei der die Emotionen Achterbahn gefahren sind.
Wie war es für euch, seid ihr sehr aufgeregt gewesen, was geht einem vorher durch den Kopf?
Alex: „Ich war schon etwas aufgeregter als normal, allein durch die Stimmung, die andere Atmosphäre in der Halle und auch die vielen Zuschauer, das war schon etwas Besonderes. Dennoch konnte ich mich gut konzentrieren und vorher habe ich mir eigentlich mehr Gedanken über bestimmte Übungen gemacht, wie ich was fahre.“
Auch Katarina war etwas nervöser als sonst, doch erstaunlicherweise weniger als erwartet, wie sie selbst sagt.
Vor allem für aktive Kunstradfahrer ist das Parkett stets besonders wichtig und da hatte die ÖVB Arena in Bremen etwas ganz besonderes zu bieten – es war nagelneu – in einer Größe von 11 mal 14 Metern und das war für viele jedoch eine kleine Herausforderung. Wie seid ihr mit dem Boden klar gekommen, gibt es aus eurer Sicht große Unterschiede zu einem „normalen“ Sporthallenboden?
„Wir sind schon ein wenig früher in Bremen gewesen und konnten bereits einige Tage vorher die ersten Trainingseinheiten in der großen Halle absolvieren“, so die beiden im Gespräch. „Der Boden ist bei internationalen Wettkämpfen häufig ein etwas anderer, als der, wie wir es aus den Turnhallen von unseren regionalen Wettkämpfen und Trainings zum Beispiel gewohnt sind. Hier war es ein extra ausgelegter, neuer Parkettboden, welcher sich eigentlich ganz gut fahren ließ, problematisch war eher der alte Boden der Arena darunter. Dieser hatte nicht nur quer verlaufende (geriffelte) Schächte, sondern auch einige Macken durch jahrelange Abnutzung bei verschiedensten Veranstaltungen, was sich nicht ausgleichen ließ und so für Unebenheiten auf der Wettkampffläche sorgte“, so Katarina weiter. Dennoch, trotz des ungewohnten Bodens konnten sie ihre Kür im Zweier und auch Alex alleine gut zeigen.

Am zweiten Wettkampftag war es schließlich soweit, Katarina und Alex fuhren zuerst im 2er, Alex einige Stunden später weitere beeindruckende Tricks im 1er auf dem Kunstrad. „Im 2er besteht unser Programm aus 25 Übungen, wobei wir 17 auf zwei Rädern (jeder auf seinem) und dann 8 Übungen beide auf einem Rad fahren“, verrieten die beiden.
Wie lange habt für die WM trainiert, wie zufrieden seid ihr mit euren je fünf Minuten gewesen und bedarf es einer anderen Vorbereitung als für „normale“ Wettkämpfe?
Katarina: „Trotz Pausen zwischendurch fahren Alex und ich insgesamt schon mehrere Jahre zusammen im Zweier. Das vorbereitende Training für einen solchen Wettkampf ist nicht wirklich anders als das „normale“ Training, das Gefühl beim Fahren aber teilweise schon, wobei man das manchmal auch, je nach Tagesform größtenteils ausblenden kann – natürlich ist definitiv mehr Aufregung im Spiel. Am Stück haben wir allerdings für diese WM nur etwa drei Wochen (ca. 2x/Woche) zusammen trainiert, da ich noch mit einer Verletzung von Anfang Juli zu tun habe. Im Zweier sind wir sehr zufrieden gewesen, alles, was wir uns vorgenommen haben, hat gut geklappt. Alex wäre insgesamt gerne etwas sauberer gefahren, aber er kann sehr stolz auf das Erreichte sein. Da ist es dann auch völlig in Ordnung, wenn es keine Bestleistungen sind. Wir haben es noch einmal wahnsinnig genießen können, vor einer solchen Kulisse zeigen zu dürfen, was wir trainiert und gelernt haben – es war wunderschön!“




Welches Ziel steht als nächstes bei dir an Katarina?
„Im Sport habe ich kein direkt anstehendes Ziel, mein Fokus liegt vielmehr darin, wieder ganz fit zu werden und mich dann schmerzfrei und optimal auf die nächste Saison im Frühjahr vorbereiten zu können.“
Am 26. Oktober 2024 klappte Alex durchaus mit einem weinenden Auge das Buch „aktive Zeit als Kunst- & Hallen-Radsportler“ zu, freut sich aber mit dem anderen, lachenden Auge ab sofort die freigewordene Zeit mit vielen neuen Plänen und Ideen zu verbringen, Neues auszuprobieren und verwirklichen zu können. Abschließend: Alex – was hast du innerhalb deiner aktiven Kunst- & Einrad-Zeit am liebsten gemacht und was waren deine persönlich größten Erfolge, worauf bist du besonders stolz, bzw. was ist deine schönste Erinnerung daran? „Am aufregendsten fand ich immer die internationalen Wettkämpfe, diese besondere Anspannung, die andere Konzentration und das etwas größere Kribbeln. Aber definitiv eine meiner schönsten Erinnerungen ist der Titel des Ostdeutschen Meisters 2019.“
Einmal können wir Alex noch auf seinem Kunstrad erleben, denn er lässt es sich nicht nehmen, an der vereinsinternen Jubiläumsgala der Abteilung Gymnastik & Turnen am 23.11.2024 ab 17 Uhr in der Sporthalle des Hans-Carossa-Gymnasiums beim Auftritt der Sektion Kunst- & Einrad teilzunehmen.
Alex: „Ein besonderer Dank geht an meine Trainer Nicole, Julia, Sebastian, Lea und an alle anderen …für die schöne Zeit, die vielen Trainingseinheiten und für alle Wettkämpfe, die ich mit Euch gemeinsam erleben durfte. Ich werde gerne an all das zurückdenken!“
Euch beiden *herzlichen Glückwunsch* zu euren Leistungen, TOI TOI TOI für die Zukunft, bleibt weiterhin derart sportlich aktiv, werdet und bleibt fit – ich danke Euch für das Gespräch!
Kathrin Hoyer, Katarina & Alexander Howe
Während die älteren Jahrgänge in der LA schon in der Saisonpause sind oder sich so langsam auf die Crossläufe des Herbstes oder gar die Wintersaison vorbereiten, stand für die Sportler:innen der U12 und U14 im September erst der Saisonhöhepunkt mit den Berliner Meisterschaften in Marzahn-Hellersdorf an. Kurz nach den Sommerferien war die sportliche Ausgangslage nicht ganz klar und die Kids der U12 mussten diese Herausforderung aufgrund etlicher krankheitsbedingter Absagen erheblich ausgedünnt meistern.

Aber das gelang wieder einmal großartig: Viele persönliche Bestleistungen trotz wenig Training nach den Ferien, sehr gute Platzierungen mit Urkunden, Medaillen und auch Meistertitel für die Weit-Angereisten aus Kladow. Den Anfang machte Morten schon am Samstag mit einem Hochstart bei der M12 (U14). Nach einem aufgeregten Gastauftritt beim Speerwurf machte er es beim Kugelstoß umso besser und sicherte sich in einer kleinen aber feinen Konkurrenz den Titel mit beeindruckenden 9,21m nach einer schönen Serie mit Stößen jenseits der 8m.
Am nächsten Tag kam dann die Trainingsgruppe dazu und kämpfte bei Sonnenschein gegen die Konkurrenz und den Wind. Sehr gut klappte das beim Sprint in der M11: Martin mit Bestzeit im B-Finale, Juliano als Titelverteidiger & Morten im A-Finale. Dort zeigte Morten später den kräftigsten Antritt und gewann Gold, Juliano holte sich Bronze. Damit bleibt auch der vierte Sprinttitel der 2013er Jungs in Kladow (nach Mathieu, der dieses Mal leider krank fehlte und 2x Juliano) – eine nahezu unfassbare Serie unseres Teams.

Währenddessen kämpften sich Hannah & Sumi in der W10 schon längst durch die Böen beim Weitsprung. Zwischen einigen ungültigen Versuchen legte Sumi dabei eine schöne Serie an 4m-Sprüngen hin – die 4,26m im letzten Versuch sicherten den 2. Platz und damit die erste Medaille des Tages ab. Parallel dazu sprangen am anderen Ende des Stadions die jungen Damen der W11 in die Höhe. Während Tamina & Mayla mit Fuß- und Beinproblemen etwas gehandicapt relativ früh zum Zuschauen übergehen mussten, sprang Ylvi souverän über alle Höhen bis 1,31m, die sie dann auch noch mit einem sehr schönen Sprung im dritten Versuch meisterte und sich damit unter dem Jubel der Eltern und Vereinskameradinnen zur Berliner Meisterin kürte.
Für die beiden verbliebenen Jungs der M10 ging es vom etwas frustrierenden Gegenwindsprint direkt zum Ballwurf, wo Caspar und Leon eine sehr gute Leistung zeigten, im engen Feld aber leider knapp am Finale vorbei warfen. In der sehr langen Pause bis zum Weitsprung erholten sie sich jedoch gut und sprangen prompt Bestleistungen – das lässt auch (und erst recht) für das zweite Jahr in der U12 auf erfolgreiche Wettkämpfe hoffen!
Hannah & Sumi sprinteten sich derweil ins A-Finale, direkt danach durfte Sumi sich noch im Ballwurf versuchen – das klappte aufgrund des sehr engen Zeitplans nicht ganz zufrieden stellend, war mit Platz 8 aber bestimmt auch keine Katastrophe.
Im Sprint-Finale (wiederum gleich im Anschluss) spurtete Hannah auf Platz vier, knapp geschlagen von Sumi, die sich Bronze sicherte. Im A-Finale stand auch Clara bei der W11. Allerdings haderte sie auf der Außenbahn doch zu sehr mit dem Gegenwind, um in den Kampf um die Medaillen eingreifen zu können. Den Ärger darüber nahm sie mit zum Weitsprung, wo es deutlich besser lief. Der erste Versuch mit 4,38m brachte Sicherheit, aber auch Hoffnung und Druck in einer starken Konkurrenz. 4,49m und Silber standen am Ende zu Buche bevor es direkt zusammen Mayla zum Ballwurf ging. Dort wartete Ylvi schon ausgeruht auf die Mission Titelverteidigung – und es gelang! 42m und damit das 2. Gold für Ylvi, 38m und Bronze für Clara, dazu ein 8. Platz, mit dem wir an diesem Tag zufrieden waren, für die angeschlagene Mayla.
Dann folgte der Weitsprung der M11. Während sich Juliano mit dem Anlauf sehr schwer tat, den Endkampf erst mit dem ersten Gültigen im dritten und den Sprung auf Platz 5 erst im letzten Versuch schaffte und Martin die 4m knapp verwehrt blieben, stand über allem die Frage: Schafft er es, oder nicht? Mortens Bestleistung lag vor dem Weitsprungwettbewerb bei 4,99m, eine PB hieße also mindestens 5m! Nach einem sehr guten Einstieg über 4,84m schien es nur noch darum zu gehen und der Meistertitel fast sicher. Doch die Weite wollte nicht fallen – stattdessen kam Thiago vom LAC immer näher heran, bis auf 4,83m. Das ließ den Knoten platzen – 5,15m im 5. Versuch rückte die Verhältnisse aus Kladower Sicht wieder zurecht und brachten Morten zum Jubeln.
Damit war es aber noch nicht vorbei: Kurz vor Ende des Wettkampftages stand noch das Highlight an – und damit ist nicht Julianos bravouröses Durchkämpfen durch die 800m oder der sehr gute Schlagballwurf der älteren Jungs gemeint, sondern die Staffeln! Die Mädchen machten den Anfang und wir hatten nicht ganz unberechtigte Hoffnungen auf die Titelverteidigung. Allerdings mussten auch unsere Power-Girls Clara, Ylvi, Mayla und Sumi dem langen Tag bzw. auch Vortag mal Tribut zollen. Die Wechsel klappten hervorragend doch im Lauf gegen die Uhr, in Führung liegend auf der Außenbahn, fehlte etwas die Spritzigkeit. Am Ende freuten sie sich trotzdem zu Recht über ihre Bronze-Medaillen.

Bei den Jungs hatte es im Vorfeld auf Basis der 50m-Zeiten nach einem sehr harten Kampf zwischen SFK & dem LAC ausgesehen. Nach 7 Absagen (von 3 gemeldeten Kladow-Staffeln konnte am Ende nur noch eine an den Start gehen) samt dem Ausfall von zwei der schnellsten Jungs, wären wir mit einer Medaille sehr zufrieden gewesen. Direkt bei Wettkampfbeginn musste auch noch Theo wegen einer Verletzung all seine Starts absagen und wir den Staffelplatz neu vergeben. Mit Startkanone Juliano, dem kraftvollen Morten auf Position 2 in der Kurve, dem fixen Martin auf 3 und „Wettkampfsau“ (ja – das ist ein Kompliment) Louis für den Zielsprint gingen wir wechselmäßig auf Nummer sicher. Und dann lief diese Staffel wie am Schnürchen nur knapp über der sehr guten Meldezeit. Und der LAC und alle anderen in den folgenden Läufen: langsamer!

Der erste Meistertitel für Martin, Louis & ehrenhalber auch für Theo war die größte Überraschung und deshalb an diesem Tag auch das schönste der vielen Geschenke an uns Trainer.
Wir sind so stolz auf Euch Alle!
Lotta, Florian, Pamela & Falko
Nach einem doch recht anstrengenden Wochenende braucht es immer etwas Zeit, um so intensive Wettkämpfe und Emotionen einzuordnen…
Am Wochenende, 01. und 02. Juni fanden im schönen Papenburger Waldstadion die Norddeutschen Meisterschaften im Mehrkampf, genauer für zwei Kladower U20-Athletinnen, je der Siebenkampf statt. Vorab hießen unsere Ziele: Annika sollte weiter Sicherheit gewinnen und sich langsam der 4000 Punkte-Marke nähern. Für Lole galt es so viele Punkte wie möglich zu erkämpfen, mindestens jedoch 4500 für die DM-Norm in der Halle 2025.
Im Vorfeld hatten wir noch überlegt, ob wir in Filderstadt starten. Durch die WM Qualifikation war dort ein hochkarätiges Feld garantiert. Im Normalfall ist das Wetter im Süden auch besser. Wir haben uns dann aber doch für die Norddeutschen Meisterschaften in Papenburg im Weser-Ems Kreis, also nahe der Nordsee, entschieden. Ausschlaggebend war, dass Lole dort eine realistische Medaillenchance hatte. Wie sich herausstellte, war die Entscheidung goldrichtig und das zeigte sich schon am ersten Tag – 22 Grad und heiter in Papenburg, 14 Grad, viel Regen in Filderstadt – 1:0 für uns!

Tag 1: Als ich die Meldeliste las, war mir klar, dass auch Annika bei gutem Verlauf eine realistische Medaillenchance besaß.
Über die Hürden legte sie mit neuer PB die Grundlage, in ihrer Angstdisziplin Hochsprung sprang sie beherzt und sicher über 1,40 m, im Kugelstoßen verlor sie nicht so viel auf ihre Konkurrenz, an der sie dann schließlich mit einem sehr mutigen 200 m Lauf wieder vorbei auf Platz 3 zog. Für Papenburg war uns nicht bewusst, dass es auch einen NDM Vierkampf gibt und so wurde Annika die sehr schöne und wertige Bronzemedaille bei der Siegerehrung um den Hals gehängt.
Natürlich war mir klar, dass Lole als Favoritin auf den Titel ins Rennen geht, aber unser Motto ist „gewonnen hast du erst, wenn du gewonnen hast“. Gerade im Siebenkampf kann immer viel passieren. Gott sei Dank war das nicht der Fall, im Gegenteil: Gleich über die Hürden zeigte Lole was sie drauf hat. 15,14 sec. bedeuteten neue persönliche Bestleistung und das Ticket für die DM U20 in Koblenz. Mit den folgenden 1,60 m verbesserte sie ihre alte PB im Hochsprung gleich um 4 cm. Das Kugelstoßen verlief solide, aber über 200 m zeigte sie ein weiteres Mal ihre Klasse und fegte in 25,68 sec. über die Bahn. Platz 1 nach dem ersten Tag und damit Norddeutsche Meisterin im Vierkampf.

Tag 2: Der Sonntag verlief etwas unrunder. Annika sprang solide 4,79 m auf der schwer zu springenden Anlage. Mit dem Speer verlor sie auf ihre sehr wurfstarke Konkurrentin glücklicherweise nicht zu viele Punkte und so ging sie mit ca. 3 sec. Vorsprung in den abschließenden 800 m Lauf. In der ersten Runde lief sie im Windschatten, nach ca. 450 m überholte sie ihre Konkurrentin und zog auf und davon. Damit war klar: Bronze geht im 7-Kampf nach Kladow!
Lole kam schon im letzten Jahr nicht mit der Weitsprunganlage klar und auch diesmal reichte es „nur“ zu 5,11 m. Unser Wunsch, jetzt einen guten Speerwurf und dann sollte der Titel sicher sein. Der Wunsch wurde erfüllt, schon beim Einwerfen sah es sehr gut aus. Der erste Versuch landete bei 31,56 m! Der abschließende 800 m Lauf war zwar nur noch Formsache, trotzdem gab Lole ein letztes Mal alles, nur die Beine waren am Ende doch sehr müde. Aber, das war egal, die erfolgreichste Athletin war mit fünft Disziplinsiegen und 539 Punkten Vorsprung *Lole*, somit gehörte nicht nur der Titel „Norddeutsche Meisterin 2024“ ihr, sondern sie hat sich mit 4618 Punkten neben der DM-Norm für die Einzel DM auch die DM-Norm für die Deutschen Meisterschaften im Hallenmehrkampf gesichert.


Unter den insgesamt elf U20-Mehrkampf-Teilnehmerinnen kam Annika in der Wertung des Vierkampfes und im Siebenkampf auf Platz 3 und Lole gelang das Doppel auf Platz 1. Somit war das Treppchen in Papenburg mit zwei Kladower Sportlerinnen besetzt – großartig Mädels!
*HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!*
Der erste Teil der Sommersaison ist damit abgeschlossen!
Weitere Wettkämpfe der jungen U20-Damen sind im Blick: Annika startet noch im Juni bei zwei BBM in Hohenschönhausen, für Lole beginnt nach einer kurzer Erholungspause die Vorbereitung auf die DM Ende Juli in Koblenz und die Siebenkampf-DM im August in Hannover!
Carsten Weinrich

Packender Judo-Sport fand vom 14. bis 17.05.2024 in der Sporthalle der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen in Hannover statt. Bei den Deutschen Polizeimeisterschaften gab es spannende Judowettkämpfe mit etwa 180 Judoka aus dem gesamten Bundesgebiet in den jeweils sieben Frauen- und Männerklassen zu sehen und Svenja vom SFK-ShidōSha war mittendrin. Sie nahm mit einer Auswahl der Berliner Polizei teil.

Mit einem schnellen Sieg startete Svenja in der Gewichtsklasse -57kg gegen Lisa Marie Walz aus Brandenburg und verlor den anschließenden Kampf nach drei Minuten Golden Score gegen Silva Müntzenberg aus Sachsen nur knapp mit Waza-Ari*.
Den anschließenden Kampf gegen ihre Teamkollegin Sophie Förster in der Trostrunde konnte Svenja für sich entscheiden.
Im Kampf um den Einzug für das kleine Finale, damit den Kampf um die Bronzemedaille und das Weiterkommen, verwehrte ihr Laila Göbel aus Niedersachsen.
Damit belegt Svenja einen starken 7. Platz bei den Deutschen Polizeimeisterschaften in der bei den Frauen am stärksten besetzten Gewichtsklasse.
*Waza-Ari – große Wertung: … die man erhält, wenn man den Gegner mit einer Wurftechnik fast auf den Rücken wirft, ihn darüber rollt oder den Partner im Bodenkampf 15 Sekunden im Haltegriff festhält
SFK-ShidōSha
Den ersten Kampf gegen die Waage konnten Lina und Sascha bereits am Freitagabend beim Einwiegen verbuchen! Sascha wog zuerst dreihundert Gramm zu viel, doch nachdem er bereits fast 9 kg in den zwei Wochen zuvor abgekocht hatte und schon völlig platt war, konnte er nach einem kleinen Toilettengang doch noch eine Punktlandung vollbringen, strich 100,00 kg. Bei Lina war es komfortabler, sie brachte pünktlich die erforderlichen 78 Kg mit Kleidung, auch ohne Toilettengang, seit Januar reduzierte sie kontinuierlich ihr Gewicht um ca. 10 kg, um im gewünschten Limit anzutreten. Raik war davon völlig ausgenommen, er war einer der leichtesten in der offenen Gewichtsklasse +100 kg. Noch vor dem Zu-Bett-Gehen mischte sich das wohlige Gefühl der Erleichterung mit dem der Anspannung vor dem Start.

Am Samstag früh hieß es dann „Let’s get ready to rumble“, Linas Gewichtsklasse begann gegen 11 Uhr, sie musste in ihrem ersten Kampf gleich gegen die amtierende Deutschen Meisterin, Julia Gottwald vom JSK Rodgau 1888 aus Hessen, antreten. Nach vorsichtigen Abtasten in der Anfangsphase konnte Lina immer wieder mit Fußtechniken, Abtauchern und gefährlichen Übergängen in den Boden den Kampf bestimmen. Nach knapp zwei Minuten erzielte Lina mit einer ihrer Spezialtechniken, Ko uchi gari (kleine Innensichel), eine Wazari-Wertung. Nun wurde auch die bis dahin blasse Hessin aktiver und versuchte Lina mit einer Vor-zurück-Kombination anzugreifen. Doch Lina konnte den Angriff stehen und sich bei der daraus resultierenden Bodensituation entscheidend durchsetzen. Sie griff das Revers ihrer Rivalin dicht am Hals und ging blitzschnell in eine Würgetechnik, die sofort Wirkung erzielte. Julia Gottwald klopfte ab und gab auf. Dieser Kampf war entscheidend für den weiteren Verlauf des Turniers, in dem Lina die weiteren drei Kämpfe in dominanter Weise gewann und recht souverän den Titel holte.
Linas erster Kampf
Andere Vorzeichen hatte Sascha, denn nach dem Gewinn des Titels im letzten Jahr war er in diesem Favorit. Mit dem ersten Hajime (Startkommando im Judokampf), war Sascha voll da, in keiner Phase ließ er Zweifel aufkommen, wer hier das Kampfgeschehen bestimmt. Mit einer brachialen Durchsetzungsfähigkeit seines eigenen Griffes dominierte er jederzeit seinen Gegner. Vorzeitig verließ Sascha, nachdem er seine Spezialtechnik, einen Uchi Mata (innerer Schenkelwurf), durchsetzte, die Tatami (Mattenfläche). Auch in den darauffolgenden beiden Kämpfen änderte sich nichts am Auftreten, nur die Siegtechnik im Finale, ein wunderschöner Okurie ashi barai (Fußnachfegen), sorgte noch einmal für eine große Begeisterung und besiegelte für Sascha erfolgreich die Mission Titelverteidigung.
Saschas erster Kampf
Was wäre, wenn ich unsere beiden kleinen Töchter vor einigen Jahren nicht zur gleichen Tagesmutter gebracht hätte wie Raik? Ich hätte ihn nicht kennengelernt, nie erfahren, dass er vor Jahrzehnten auch Judowettkämpfer war und ihm auch nicht begeistert vom Judo in unserem Verein erzählen können. Seine Kinder und er würden jetzt wahrscheinlich kein Judo machen und hätten kein Judo-Comeback gefeiert, zumindest bei uns nicht. Doch es kam anders! Um 14:00 Uhr begannen die Kämpfer der Gewichtsklasse +100 kg. Raik hatte Glück, mit einem Freilos in der ersten Runde konnte er kampflos ins Halbfinale einziehen. Dort stand ihm kein geringerer als Jan Rehn vom TV 1860 Nassau aus dem Rheinland gegenüber. Raik begann beherzt gegen den deutlich schwereren und größeren Kontrahenten, mit einem Seoi Nage Ansatz versuchte er ihn gleich anfangs zu überraschen, leider ohne Erfolg. Der mit zahlreichen Medaillen und nationalen Titeln dekorierte Sportler des Jahres 2023 erwies sich für Raik nach etwa einer Minute als eine Nummer zu groß und beförderte ihn mit einem harten Soto maki komi (Außendrehwurf) auf die Matte und erhielt dafür einen Ippon (voller Punkt) der den Kampf vorzeitig beendete.
Somit blieb Raik bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft nur noch die Chance, im kleinen Finale eine Bronzemedaille zu gewinnen. Gegen den Deutschen Vizemeister Günter Erdeli vom JC Grünberg begann Raik selbstbewusst und konnte den Kampf offen gestalten. Beide Kämpfer tasteten sich zu Beginn ab, ohne das ganz große Risiko zu suchen. Nach etwa der Hälfte der Kampfzeit konnte Raik mit einem überraschenden Seoi nage seinen Gegner auf den harten Boden der Realität bringen und erhielt dafür eine Wazari-Wertung, die er bis zum Ende verteidigen konnte. Mit dem Gewinn der Bronzemedaille konnte Raik seine Erfolgsgeschichte weiter schreiben. Raik Lüttke ist inzwischen nicht mehr aus dem Verein wegzudenken, weder als engagierter Judopapa noch als ausgebildeter Trainer, frischgebackener Dan-Träger, Chefdesigner all unserer Trophäen und Werbeprodukte. Er hat sich mit seinem Herzblut unentbehrlich gemacht, als toller Sportsmann und Freund ist er der Prototyp einer so noch nicht dagewesenen Geschichte und Vorbild für alle Spät- oder Wiedereinsteiger in den Judosport.



Meine Gratulation an Alle für diese tolle Erfolgsgeschichte!
Dirk Balke
Liebe Sportfreunde,
die Erfolgsserie unserer Judoka reißt nicht ab! Nach der Silbermedaille für Viktoria in Warschau und dem tollen Abschneiden bei Meisterschaften der U15 und U18, konnte der SFK ShidoSha den nächsten Erfolg verbuchen: Am 10. März gelang es Jannis, sich zum Deutschen Meister der U21 in der Gewichtsklasse -100kg zu küren! In einem spannenden Berliner Finale setzte er sich gegen Lukas Krahn vom JC Kano über die Shido-Strafen durch und darf sich dieses Mal, nach dem fünften Platz im letzten Jahr, über den Meisterschaftstitel freuen! Beachtenswert ist auch das Abschneiden von Lenny (-60kg), der eine Medaille als Fünfter denkbar knapp verpasste. Insgesamt aber ein mehr als gelungenes Auftreten – den ausführlichen Artikel vom Judoverband findet ihr HIER.





Doch damit nicht genug: Im vergangenen Monat konnte über die Wahl zum Nachwuchssportler des Monats März abgestimmt werden. Mit in der engeren Auswahl war der 16-Jährige Judoka Juri Sielaff von den Sportfreunden, der das Voting am Ende auch für sich entscheiden konnte! Sportliche Gründe lieferte Juri in den vergangenen Wochen mehr als genug: Der Sieg beim Internationalen Turnier „Matsuru Dutch Open Espoir“ in Eindhoven, der Gewinn der Norddeutschen Meisterschaft – für Juri läuft es im Moment super. Nun träumt er von den Jugendeuropameisterschaften und den Olympischen Spielen. Hier könnt ihr Juri ein wenig näher kennenlernen:
Herzlichen Glückwunsch an alle erfolgreichen Athleten!
Ronas Karadag, Dirk Balke